Die DIN-Norm 77230 – das Auftragsbuch für die Zukunft

 

Autor: Mathias Grellert
Senior Project Manager, DEFINO Institut für Finanznorm AG

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Mit der DIN-Norm 77230 hat die Finanzbranche einen Teil ihrer Hausaufgaben für mehr Kundenvertrauen gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, den Nutzen aus ihr zu ziehen.

Gut ein Jahr ist sie nun alt: die DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“. Die von ihr überzeugt sind, prognostizieren, dass sie in ein paar Jahren so selbstverständlich sein wird, wie heute Smartphones verbreitet sind. Aber noch teilt sie das Schicksal, das die Multifunktions-Handys vor 15 Jahren erlitten, nämlich dass viele potenzielle Nutzer fragen: Was soll das? Was bringt mir diese Norm?

Normen stiften vielfachen Nutzen

Standards und Normen sorgen für Effizienz und Professionalität durch regelmäßigen Einsatz. Normen finden wir deshalb aus gutem Grunde tausendfach in unserem Wirtschaftsleben - nur bis vor einem Jahr nicht in der Finanzdienstleistung.

Was macht aber den Unterschied zwischen einer DIN-Norm und einem unternehmensinternen Standard? Eine DIN-Norm ist nicht interessengeleitet. Sie entsteht in einer fundamentalen Diskussion aller interessierten Kreise, heißt: von Marktteilnehmern, Verbraucherschutz, Politik und Wissenschaft.

Auch wenn Ihre Anwendung nicht verpflichtend ist, spiegelt sie den allgemein anerkannten Stand der „Technik“ wider und enthaftet somit bei Umsetzung im Unfallsfalle.

Aus all diesen Gründen stiften Normen deshalb sowohl bei ihren Anwendern als auch – noch wichtiger – bei den Verbrauchern besonderes Vertrauen. Und Vertrauen ist das, was die Finanzbranche aktuell und nicht erst seit gestern in besonderer Weise braucht.

Die Norm fordert Umdenken – und steigert Erlöse

Ja, es lässt sich nicht leugnen, dass die vollständige Umsetzung der Norm nicht ganz trivial ist. Immerhin bietet sie auf drei Bedarfsstufen verteilt 42 denkbare Finanzthemen an. Jedoch erhält jeder einzelne Verbraucher eine seiner Lebenssituation entsprechend reduzierte Themenliste mit einer klaren Rangfolge und einem Orientierungswert je Thema.

Auch enthält jede DIN-77230-Themenliste sowohl Absicherung- als auch Vorsorge- und Vermögensthemen. Und noch ist es sowohl für den Versicherungsvermittler eher ungewohnt, bspw. über das Überschuldungsrisiko durch Konsumentenkredite oder die Liquiditätsreserve zu reden, wie es ebenso dem Bankberater schwerfallen könnte, sich mit einer fehlenden BU- oder Pflegekostenabsicherung zu befassen.

Doch an diesem Punkt ist von der Finanzbranche ein Umdenken gefordert. Was würden wir sagen, wenn ein Arzt uns nur auf die gesundheitlichen Probleme aufmerksam machen würde, die er auch selbst behandeln kann, und sich weigern würde, solche Krankheiten zu diagnostizieren, für die er selbst keine Lösung parat hat und uns überweisen muss?

Wer deshalb bei einer ganzheitlichen Analyse nach der Norm nicht alle aufgezeigten Probleme selber lösen kann, der darf sich in der anschließenden Beratung gerne auf die Themen konzentrieren, die er selbst bedienen kann. Der Kunde hat dann in der Beratung wenigstens die Transparenz, dass er neben den gerade besprochenen noch andere, möglicherweise sogar dringender zu lösende Fragestellungen hat.

Dieser Ansatz wird den Kunden gefallen und inzwischen liegen auch erste Belege dafür von Kunden-Bewertungsportalen vor. Das zeigt ein kürzlicher Vortrag von Ex-Dresdner-Bank-Chef Dr. Herbert Walter, Gesellschafter von WhoFinance.

Nach einer (nicht repräsentativen) qualitativen Inhaltsanalyse von Kundenkommentaren werden bei einer vorausgegangenen Analyse gemäß DIN 77230 die Beratung durch die Kunden überdurchschnittlich häufig als zu ihrer Situation und ihrem Bedarf passend wahrgenommen.

Dieses Zusammenspiel von Transparenz, Nachvollziehbarkeit und damit Vertrauen der Kunden bleibt natürlich nicht ohne Wirkung auf die Erfolge dieser First Mover:

  • Der Vorstand einer regionalen Bank, die seit einigen Jahren nach der Norm beziehungsweise ihres Vorläufer-Standards DIN SPEC 77222 arbeitet, stellte eine Steigerung der Provisionserlöse pro Privatkundenberater um 162 Prozent in etwa fünf Jahren fest.
  • Vertriebe, die schon aus eher ganzheitlichen Traditionen kommen, verweisen auf Vertragsdichten von rund 15 Verträgen pro Familienkunde.
  • Makler erzielen durch den Einsatz der Norm Umsatzsteigerungen von bis zu 100 Prozent.

Zertifizierung schafft Sicherheit für alle

Und wo der Umgang mit Normen Alltag ist, da hat man sich längst daran gewöhnt – auch zur eigenen Sicherheit – einen unabhängigen Dritten, einen Zertifizierer, einen Blick auf die installierten Prozesse werfen zu lassen, um sicher zu sein, dass alles stimmt. Es macht aber auch die Kunden sicher. Und das daraus erwachsende Vertrauen der Kunden ist echtes Geld wert, ist eben „der Anfang von allem“.

Das DEFINO Institut für Finanznorm zertifiziert

Das DEFINO Institut für Finanznorm zertifiziert

  • Software auf die präzise Abbildung der in der Norm beschriebenen Prozesse
  • und Vermittler und Berater in Banken, Versicherungen und Vertrieben auf die Kenntnisse, Fähigkeiten und tatsächliche Erfüllung der organisatorischen Voraussetzung, die Norm präzise und vollständig umzusetzen

Das Angebot an von DEFINO Institut auf Normkonformität zertifizierte Software ist mittlerweile schon groß (Finanzportal 24, Finoso, Insinno, Softfair und Vorfina) und wird in den nächsten Wochen (Bridge ITS, IS2 und JCP) weiterwachsen.

Jetzt bedarf es also nur noch des kleinen Quäntchens Mut, sich zu trauen, die Tür in eine andere, nachweislich bessere Beratungswelt aufzustoßen. Einzelne Marktteilnehmer brachten ihn schon auf und berichten, dass er sich ausgezahlt hat. Mehrere ziehen demnächst nach. Der Zeitpunkt ist absehbar, wenn man bezogen auf die Norm – wie beim Smartphone – gefragt werden wird: Warum habt Ihr sie noch nicht?

Und alle, die jetzt noch mehr Informationen wünschen, finden diese auf unserer Internetseite www.defino.de. Dort gibt es für Sie auch noch etwas ganz Besonderes auf die Ohren! In Zusammenarbeit mit n-tv Moderator Raimund Brichta ist ein Podcast rund um die DIN-Norm 77230 entstanden. Über die Folgen des Podcasts hin wird die Norm unter verschiedenen Aspekten und für jeden verständlich beleuchtet. Freuen Sie sich auf interessante Gespräche und wichtige Insidertipps rund um die DIN-Norm 77230 beim “DEFINOdialog”.

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